Mein Name ist Markus Aicher und ich möchte mich Euch und Ihnen vorstellen sowie meine Gründe warum ich für den Landtag kandidiere.
Ich bin 36 Jahre alt, gebürtig aus Oberteisendorf wo ich auch wohne.
Von Beruf bin ich staatlich geprüfter Kinderpfleger.
Seit 2011 arbeite ich beim Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Ebersberg e. V. als Springer in 20 Kinderhäusern also Krippe, Kindergarten, Hort. Ich bin immer da, wo eine oder mehrere Stellen nicht besetzt sind oder zur sonstigen Unterstützung.
Ich komme also viel rum.
Außerdem haben mich die ca. 450 Kolleginnen und Kollegen, die bei der AWO Ebersberg beschäftigt sind, in 2022 zum zweiten Mal in unseren Betriebsrat gewählt, dem ich seit dem letzten Jahr auch als Vorsitzender vorstehe.
Ich bin natürlich seit vielen Jahren aktives Gewerkschaftsmitglied bei Ver.di. Außerdem engaiere ich mich in diversen Vereinen und Verbänden wie z.B. dem LSVD Bayern (Lesben und Schwulen Verband), der AWO Berchtesgadener Land und einigen mehr.
Meine Themenschwerpunkte sind - wie könnte es auch anders sein - Bildung, gutes Wohnen, sowie eine vielfältige und sichere Gesellschaft für alle in Bayern.
Bildung
Das Thema Bildung hat ein weites Spektrum: angefangen bei der frühkindlichen Bildung, der Schulbildung, der Ausbildung, dem Studium, sowie Weiterbildungen, Umschulungen und einiges mehr. Die meisten dieser Aufgaben fallen in die Zuständigkeit der Länder. Leider ist in Bayern über viele Jahre aus ideologischen Gründen hier bewusst gespart worden und das Angebot künstlich klein gehalten worden. Daher ist dieses auf Kante genähte System mit vielen Löchern jetzt kurz vor dem Kollabieren.
Insbesondere in der frühkindlichen Bildung und Betreuung ist der Fachkräftemangel - wie in vielen anderen wichtigen Bereichen - sehr groß. Die bestehenden Lücken werden aber noch viel größer werden, wenn wir nicht gemeinsam entschlossen handeln.
In den nächsten Jahren fehlen ca. 40.000 Erzieherinnen und Erzieher, zusätzlich steigen viele Kolleginnen und Kollegen nach wenigen Jahren wegen der extremen Belastungen aus dem Beruf aus. Die Folge ist, dass jetzt schon Träger, einzelne Gruppen oder ganze Einrichtungen zeitweise schließen müssen, weil sie die Betreuung und den Bildungsauftrag nicht mehr gewährleisten können. Bildung und Betreuung wird dann leider noch mehr als bisher von dem finanziellen Spielraum der Eltern abhängen.
Auf gut bayerisch: „Des kons ned sei!“. Es muss Schluss sein mit dieser Art von Regierungsarbeit. Es ist Zeit für eine an den Bedürfnissen der Menschen und ihrer Lebensumstände ausgerichteten Politik.
Geld löst nicht alle Probleme. Einige Probleme - gerade was Ausbildung und Qualifikation von Betreuungskräften angeht - können und müssen aber in der Finanzierung Vorrang haben.
Gute Bildung fängt mit Zeit an. Diesen Grundsatz müssen wir bei den Rahmenbedingungen in allen sozialen Berufen vorne anstellen. Daher brauchen wir mehr Menschen, die in diesem Bereich gerne arbeiten. Wir müssen massive Änderungen vornehmen, damit das gelingt. Die SPD hat dazu die richtigen Konzepte.
Gut und bezahlbar wohnen
Nicht nur in den großen Städten, sondern auch im Berchtesgadener Land und Rupertiwinkel sind immer mehr Menschen von steigenden Mieten, explodierenden Grundstückspreisen und fehlendem Wohnraum betroffen. Egal, ob es um die Gewinnung von Fachkräften für unsere Region, den fairen Umgang mit geflüchteten Menschen oder andere soziale Themen geht: immer spielt die Frage nach einer bezahlbaren und guten Wohnung eine Rolle.
Mit der derzeitigen bayerischen Staatsregierung ist bei diesem Thema nichts vorangegangen. 2018 wurden bayernweit 500.000 neue Wohnungen bis zum Jahre 2025 versprochen; bis Ende 2021 hat es für gerade mal 150.000 gereicht. Jetzt muss endlich gehandelt werden.
Ich setze mich dafür ein, dass der Freistaat alle seine geeigneten Flächen den Städten und Gemeinden für Wohnungsbau zur Verfügung stellt – zu vernünftigen Bedingungen und bezahlbaren Preisen!
Die kommunale Wohnungsförderung muss dringend erhöht, Bürokratie abgebaut und die Verfahren für neue Wohnungen beschleunigt werden. Wir brauchen dringend eine durchgehende Digitalisierung der staatlichen Baubehörden. Und wir müssen endlich das groß angekündigte Unternehmen „Bayernheim“ schlagkräftig und effizient aufstellen, damit dort endlich Wohnungen gebaut statt nur verwaltet werden. Besonders wichtig ist mir mit Blick auf die vielen erfolgreichen Wohnungsbaugenossenschaften in unserer Region auch dort eine verbesserte Förderung.
Vielfältige und sichere Gesellschaft
Als Landesvorsitzender der AG SPDqueer ist mir eine vielfältige Gesellschaft sehr wichtig. Gerade im ländlichen Raum ist es für viele Menschen noch schwer, nicht heterosexuell zu sein. So mancher denkt mit der „Ehe für alle“ wären alle Diskriminierungen verschwunden; dem ist aber leider nicht so.
Bayern ist das einzige Bundesland ohne einen Aktionsplan für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Wir brauchen aber dringend Beratungsstellen für junge queere Menschen und ein niederschwelliges Informationsangebot für alle – nicht nur in den Ballungsräumen oder in Städten und Gemeinden, in denen die SPD in den Rathäusern und Landratsämtern Verantwortung trägt.
Um strukturell und nachhaltig gegen queerfeindliche Diskriminierung und Gewalt vorzugehen, braucht es koordinierte Aufklärungs- und Sicherheitsmaßnahmen, wie sie der LSVD Bayern seit Jahren fordert.
Motivation Ich bin mit 18 Jahren aus Überzeugung in die SPD eingetreten. Von den Grundwerten der Sozialdemokratie wie Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität wurde unsere Gesellschaft und unser Sozialstaat stark geprägt.
Engagierte Genossinnen und Genossen haben unermüdlich für die Menschen hier vor Ort, in Bayern und der Welt mit viel Herzblut und auch laut gestritten. Deswegen macht mir die Arbeit in dieser Partei auch so viel Spaß. Wir stehen für etwas und sind nicht nur dagegen.
Ich werde dazu weiter meinen kleinen Teil dazu beitragen und hoffe auf Eure und Ihre Unterstützung.