SPD Berchtesgadener Land geht mit jungen Kandidaten in die Landtags- und Bezirkstagswahl

01. November 2022

Die heimische SPD geht mit einem jungen Team und klarem sozialen Profil in die Landtags- und Bezirkstagswahlen im kommenden Jahr. Bei der Aufstellungskonferenz im Bistro „Krepfei“ in Anger wurden mit großer Mehrheit Markus Aicher (36) aus Teisendorf und Michael Reiter (26) aus Freilassing als Direktkandidaten für Landtag und Bezirkstag im Stimmkreis Berchtesgadener Land / Rupertiwinkel nominiert.

Aufstellungskonferenz 2022
Starten mit voller Motivation in den Wahlkampf (von links nach rechts): Markus Aicher (Landtagskandidat), Susanne Aigner (SPD-Kreisvorsitzende), Michael Reiter (Bezirkstagskandidat)

Die SPD-Kreisvorsitzende Susanne Aigner, die bei der Landtagswahl 2018 als Direktkandidatin angetreten war, freute sich bei ihrer Begrüßung über eine sehr gute Beteiligung der Ortsvereinsdelegierten aus dem Stimmkreis, der neben dem Berchtesgadener Land auch die Gemeinden Waging, Petting, Kirchanschöring, Tittmoning und Fridolfing umfasst. „Mit der Auswahl unserer Kandidaten zeigen wir nicht nur den Mut zur Erneuerung, sondern in schwierigen Zeiten auch ein klares soziales Profil“, erklärte sie zum Beginn der Konferenz.

Entschlossenheit und Zuversicht zeigte anschließend die heimische Bundestagsabgeordnete und Staatssekretärin Dr. Bärbel Kofler bei ihrem Grußwort. „Die kommende Monate werden für viele Menschen nicht einfach und das wird auch den Wahlkampf prägen. Die Bundesregierung hat mit ihren Entlastungspaketen und weiteren Maßnahmen die Weichen für eine umfassende Unterstützung gestellt und wird weiter alles dafür tun, damit niemand mit seinen Problemen allein gelassen wird und wir gemeinsam die großen Herausforderungen bewältigen“, führte sie aus.

Bei der anschließenden Vorstellung der Kandidaten machte Markus Aicher den Anfang. Der 36-jährige Oberteisendorfer ist von Beruf staatlich geprüfter Kinderpfleger und arbeitet seit vielen Jahren für die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Ebersberg e. V. „Als 'Springer' in den insgesamt 20 Kindertagesstätten der AWO Ebersberg kenne ich die Sorgen und Probleme sowohl der Kinder und Eltern als auch der Beschäftigten aus eigener, unmittelbarer Erfahrung, was auch meine politischen Schwerpunkte prägt. Gerade angesichts der großen Belastungen durch Corona muss die bayerische Staatsregierung viel mehr im Bereich insbesondere der frühkindlichen Bildung und Betreuung und bei der Unterstützung und Förderung von Kindern und Familien tun“, forderte er.

Markus Aicher, der vor kurzem zum Betriebsratsvorsitzenden gewählt wurde, ist seit seinem 18. Lebensjahr aktiver Sozialdemokrat und hat sich auch auf oberbayerischer Ebene als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „SPDqueer“, die sich für Toleranz und Akzeptanz stark macht, innerhalb der SPD einen Namen gemacht.

„Mit vielen Menschen im Berchtesgadener Land verbindet mich ein langer Arbeitsweg, den ich mangels eines gut ausgebauten Netzes öffentlicher Verkehrsmittel mit dem Auto zurücklegen muss. Aber ich bin meiner Heimat in Oberteisendorf sehr verbunden und will mich als SPD-Landtagskandidat mit aller Kraft dafür einsetzen, unsere Region gut im Bayerischen Landtag zu vertreten“, beendete er seine Vorstellungsrede.

In der folgenden Aussprache wurde die breite Unterstützung für den Kandidaten ebenso deutlich wie die drängenden Themen im Landkreis. Gemeinderat Andreas Pfnür aus Schönau am Königssee wies auf die steigenden Energiepreise und die wichtige Rolle von SPD und Gewerkschaften bei der solidarischen Bewältigung der kommenden Lasten hin. Die SPD-Kreisräte Hans Metzenleitner und Roman Niederberger sagten dem Kandidaten ihre volle Unterstützung in den kommenden Monaten zu und erinnerten an die dringend notwendige Unterstützung der Städte und Gemeinden bei ihren Aufgaben nicht nur im sozialen Bereich. Nach einer lebendigen Diskussion gab es ein eindeutiges Votum für Markus Aicher, der mit 97 Prozent der Stimmen als SPD-Direktkandidat für den Landtag für den Stimmkreis 112 gewählt wurde.

Auch für den Bezirkstagskandidaten Michael Reiter, der anschließend seine Vorstellungsrede hielt, ergibt sich eine wichtige Motivation für seine politische Aktivität aus seinem Beruf. Der 26-jährige Freilassinger ist als Gesundheits- und Krankenpfleger in der beschützenden Abteilung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in seiner Heimatstadt tätig und hat erst vor kurzem seine Weiterbildung als Praxisanleiter abgeschlossen. „Die SPD hat Jahrzehnte für eine wohnortnahe psychiatrische Versorgung gekämpft. Wir müssen diese jetzt nicht nur stationär sichern und ausbauen, sondern auch die ambulante Versorgung deutlich verbessern“, forderte er.

Ein zentrales Anliegen ist für den Kandidaten auch die Verbesserung der Situation für junge Menschen im ländlichen Raum. „Wer hier nur an Arbeitsplätze und Wirtschaft denkt, greift zu kurz. Wir brauchen ein vielfältiges und lebendiges kulturelles Angebot, dass der Bezirk Oberbayern mit entsprechender Förderung unterstützen kann. Und wir brauchen flächendeckende und nachhaltige Mobilität, damit jede und jeder diese Angebote auch wahrnehmen kann.“, stellte Michael Reiter fest. Der aktive Gewerkschafter engagiert sich außerdem noch bei den Naturfreunden und bei Campact.

In der folgenden Aussprache wurde besonders das Thema bezahlbarer Wohnraum angesprochen und von mehreren Delegierten neue Impulse in der Zusammenarbeit aller politischen Ebenen in diesem Bereich gefordert. Anschließend gab es auch für Michael Reiter ein eindeutiges Votum: er wurde mit 88,5 Prozent der Stimmen zum Bezirkstagskandidaten gewählt.

Seine Glückwünsche sprach anschließend auch der SPD-Landtagskandidat aus dem Nachbarlandkreis Traunstein Sepp Parzinger aus. Der 29-jährige Gewerkschaftssekretär freute sich darüber, dass nun in beiden Landkreisen junge Kandidaten für die SPD ins Rennen gehen, um gemeinsam für Südostbayern sozialdemokratische Politik zu gestalten.

Zum Abschluss der Aufstellungskonferenz gratulierte Susanne Aigner den frisch gewählten Kandidaten zu ihrer Nominierung und überreichte ihnen als kleines Geschenk jeweils eine Tafel Schokolade und ein rotes Handtuch: „Wahlkampf heißt Laufen und Schwitzen, um möglichst viele Menschen an allen möglichen Orten zu erreichen – und die Nervennahrung werdet Ihr bis zum nächsten Herbst auf alle Fälle auch gut brauchen können“, so die SPD-Kreisvorsitzende.

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