Rechtzeitig zum Start der Radsaison hat sich die SPD-Fraktion im Kreistag Berchtesgadener Land mit einer Anfrage an den Landrat und die Verwaltung gewandt, um den aktuellen Stand bei den Projekten für einen sicheren und attraktiven Radverkehr im Landkreis zu erfragen.
„Seit fast zwei Jahren gibt es im Freistaat Bayern ein neues Radgesetz mit konkreten Zielen: so sollen bis 2030 1.500 Kilometer neue Radwege gegenüber dem Stand Ende 2022 geschaffen, der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen deutlich erhöht und eigene Netze für den Alltags- und Freizeitradverkehr gestaltet werden“, führte der Bischofswieser Kreisrat Hans Metzenleitner bei einem Treffen in […] aus, der auch in seiner Heimatgemeinde dieses Thema federführend bearbeitet. Im Landkreis wurde die Beschilderung der Alltagsradwege in Angriff genommen und auch die gebührenfreie Mitnahme von Fahrrädern im Schienenverkehr im Landkreis wird sehr gut angenommen.
„Woran es aber nach wie vor fehlt, ist das Schließen der Lücken im Netz der Alltagsradwege im Landkreis. Wie es vor knapp drei Jahren der Berchtesgadener Bürgermeister Franz Rasp bei einer SPD-Veranstaltung in seiner Marktgemeinde richtig festgestellt hat: „Wir brauchen schnelle, sichere und komfortable Verbindungen für die Alltagsmobilität mit dem Fahrrad – und dafür gibt es noch eine Menge zu tun“, stellte der Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Roman Niederberger fest. Angesichts des sehr hohen Aufwands für die Anpassung der Kreisstraße BGL 10 zwischen Vachenlueg und Thundorf mit dem Bau eines Geh- und Radweges und der knappen Kassen im Kreis und den Gemeinden stelle sich auch die Frage nach bezahlbaren Ausführungen.
Ebenfalls passionierter Radler ist der stellvertretende Landrat Helmut Fürle. Er erinnerte daran, dass es um den „schnellen Radweg“ zwischen Freilassing und Bad Reichenhall sehr ruhig geworden ist. Für dieses wichtige Projekt aus dem Mobilitätskonzept brauche es dringend einen neuen Anlauf und pragmatische Lösungen.
Seine Freilassinger Kreistagskollegin und SPD-Kreisvorsitzende Susanne Aigner betonte die Bedeutung der Sicherheit gerade für junge Menschen auf dem Fahrrad. „Die Trennung der Verkehre Fußgänger / Radler / Auto durch eigene Radwege ist dafür der wichtigste Beitrag“, zeigte sie sich überzeugt.
Mit der aktuellen Anfrage will die SPD-Kreistagsfraktion in Erfahrung bringen, was in den letzten Jahren in den einzelnen Gemeinden geschehen ist und welche Fortschritte es beim Aufbau eines überörtlichen Netzes für Alltagsradwege gibt. Engstellen und Gefahrenbereiche sollen benannt, die zuständigen Maßnahmenträger festgestellt und die Bemühungen aller Beteiligten koordiniert werden. „Es ist nicht unser erster Anlauf bei diesem Thema und wird wohl auch nicht der letzte sein, aber es gibt zumindest kleine Erfolge und wir bleiben definitiv am Ball“, zeigte sich Fraktionssprecher Roman Niederberger zum Ende des Treffens vorsichtig optimistisch.