Wachstum mit mehr Wertschöpfung und Verantwortung: SPD-Kreistagsfraktion BGL zur Wirtschaftspolitik

04. November 2019

Höhere Wertschöpfung und zugleich mehr Verantwortung - diese Ziele sollen bei der zukünftigen Wirtschaftspolitik im Berchtesgadener Land im Mittelpunkt stehen. Bei einem Treffen im Techno-Z in Freilassing hat sich die SPD-Kreistagsfraktion als Beitrag zur Diskussion über das Kommunalwahlprogramm mit aktuellen und langfristigen Entwicklungen befasst.

„Viele Weichen sind zwischenzeitlich richtig gestellt“, führte der Sprecher der SPD-Kreisräte Hans Metzenleitner aus Bischofswiesen aus. Mit der Einigung auf ein verschlanktes und konkretes Wirtschaftsleitbild für den Landkreis und dem Bekenntnis der Gemeinden zu einer flächensparenden, auf gute Arbeitsplätze und Steuereinnahmen ausgelegten Entwicklung seien positive Zeichen gesetzt worden. Er würdigte ebenfalls die Erfolge der BGL-W bei der Wirtschaftsförderung, die sich zwischenzeitlich nicht nur in besseren Zahlen bei Wachstum und Arbeitsmarkt, sondern auch bei den Steuereinnahmen deutlich niederschlagen. „Wir sind als SPD-Kreistagsfraktion immer für eine starke, gemeinsame Wirtschaftsförderung auf Landkreisebene eingetreten - auch, als andere noch nicht über den Tellerrand hinausblicken wollten“, stellte er fest.

Kreisrat und Landratskandidat Roman Niederberger aus Piding sah die große Aufgabe der kommenden Jahre darin, Wachstum mit gesellschaftlicher Akzeptanz zu verbinden. „Das kann nur funktionieren, wenn die knappen Flächen verantwortlich genutzt werden. Hohe Wertschöpfung, anständig bezahlte und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze und verantwortlicher Umgang mit der Umwelt sind dafür die Maßstäbe- auch für den Tourismusbereich“, so der 47-jährige Diplom-Finanzwirt (FH). Den Wettlauf um große Einzelhandelsflächen will der Landratskandidat hingegen endgültig beenden.

Die Laufener Stadträtin Susanne Aigner, die als Gast an dem Fraktionstreffen teilnahm, sah eine immer größere Bedeutung der sogenannten weichen Standortfaktoren: „Ohne bezahlbare Wohnungen und ohne gute Angebote für Bildung und Betreuung kann man heute kaum noch qualifiziertes Fachpersonal gewinnen, dass wir in vielen Bereichen dringend brauchen“. Der stellvertretende Landrat Helmut Fürle erkannte in der Stärkung der Berufsschule in Freilassing einen wichtigen Baustein für zukünftige wirtschaftliche Erfolge. Insgesamt komme es darauf an, in der gesamten Bildungslandschaft die Bedeutung der beruflichen Bildung und Ausbildung und die vielfältigen damit verbundenen Chancen besser zu vermitteln, war er sich mit dem 2. Bürgermeister von Berchtesgaden Bartl Mittner einig: „Es ist ein deutliches Warnsignal, wenn auf Ausschreibungen für kommunale Projekte teilweise gar keine Gebote mehr eingehen, weil es den Firmen am nötigen Personal fehlt“.

Eine schwierige, aber wichtige Aufgabe sahen die SPD-Kreisräte auch in der Beschleunigung und Vereinfachung von Verwaltungsaufgaben. Neben dem Fachkräftemangel und dem hohen Preis von Grundstücken wurden von heimischen Unternehmen bürokratische Hemmnisse und die Dauer von Genehmigungsverfahren als wichtigste Kritikpunkte angesprochen. Landratskandidat Roman Niederberger will für Verbesserungen entschlossen die Chancen der Digitalisierung nutzen. Außerdem brauche es ein attraktives Angebot für qualifizierte Kräfte auch im öffentlichen Dienst. Es komme unter den Vorzeichen einer möglichen konjunkturellen Abkühlung jetzt darauf an, mit Investitionen die heimischen Firmen zu stärken und auf Innovation und Verantwortung zu setzen, fasste zum Abschluss des Treffens Hans Metzenleitner zusammen.

Foto: Die SPD-Kreisräte beschäftigten bei einem Besuch im Techno-Z mit der aktuellen Wirtschaftspolitik (von links nach rechts): Susanne Aigner (Stadträtin Laufen), Dr. Werner Vietze (Kreisrat, Bischofswiesen), Roman Niederberger (Kreisrat, Landratskandidat, Piding), Hans Metzenleitner (Sprecher SPD-Kreistagsfraktion, Bischofswiesen), Helmut Fürle (stv. Landrat, Freilassing)

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