Wirtschaftsförderung im Berchtesgadener Land: SPD-Kreistagsfraktion sieht Zusammenarbeit als Erfolgsmodell

08. Dezember 2020

„Gemeinsam stark“ – das war die politische Leitidee der Landkreis-SPD bei den Kommunalwahlen schon vor fast 20 Jahren. „Schluss mit dem Kirchturmdenken, Schluss mit der Nord-/Mitte/Süd-Teilung und her mit neuen Strategien für eine einheitliche landkreisweite Entwicklung!“ Dafür warb der damalige SPD-Landratskandidat Hans Metzenleitner landauf und landab. Mit der Gründung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG), aber auch mit dem Zusammenschluss der Kliniken schlug der neu gewählte Kreistag damals den einzig richtigen und erfolgreichen Weg ein. Man bündelte die Kräfte, zog weitgehend an einem Strang und stärkte den Standort Berchtesgadener Land. Insbesondere die WFG, die heutige Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice GmbH (BGLW) trug maßgeblich dazu bei, dass sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zunehmend positiv gestaltete. Dem Team um den langjährigen Geschäftsführer Dr. Thomas Birner gelang es nach anfänglich holprigem Star, das ehemals zarte Pflänzlein WFG in eine schlagkräftige Institution zum Wohle der wirtschaftlichen Entwicklung im Berchtesgadener Land zu verwandeln.

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Der SPD-Fraktionssprecher im Kreistag, Roman Niederberger, lobte die erfolgreiche langfristig angelegte Strategie, die von Anfang an aus auf enge Kooperation mit den Kommunen, den gewerblichen Verbänden, Schulen und Hochschulen sowie mit dem benachbarten Ausland ausgerichtet war. Dass viele wirtschaftliche Kennzahlen, wie die Einkommensentwicklung oder die Wertschöpfung des im Oberbayernvergleich weit hinterherhinkenden Berchtesgadener Landes mittlerweile klar nach oben zeigten, habe auch viel mit der Arbeit der BGLW zu tun. So stiegen innerhalb von 10 Jahren die Gewerbesteuereinnahmen der Landkreis-Kommunen von 29 Millionen Euro auf über 50 Millionen Euro. „Das ist nicht nur der starken Konjunktur geschuldet, sondern zeugt von starken Gewerbebetrieben“, so Niederberger, der vor allem auch die Lotsendienste der BGLW den Betrieben gegenüber als äußerst wertvoll bezeichnete. Der Landkreis Berchtesgadener Land habe seine wirtschaftliche Position in den vergangenen Jahren kontinuierlich und deutlich verbessert und aufgeholt. Diese Entwicklung gehe über den allgemeinen wirtschaftlichen Trend hinaus, die Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe habe sich erkennbar verbessert. Besonders für Betriebe, die sich ökologischer ausrichten wollen, für Gründer, die eine Starthilfe benötigen oder auch für Bestandsfirmen, die sich digitaler aufstellen wollen, gebe es professionelle Hilfe. „Das hat sich über die Jahre hinweg landkreisweit herumgesprochen“, freute sich der stellvertretende Landrat Helmut Fürle.

Gerade aus sozialdemokratischer Sicht nahm die Fraktion wohlwollend zur Kenntnis, wie sehr sich das Team um Dr. Birner auch um die entscheidenden Zukunftsthemen Fachkräftemangel, Gewerbeflächenmanagement und bezahlbarem Wohnungsbau gekümmert hat. Kreisrätin Susanne Aigner verwies kritisch auf die nach wie vor nicht überall optimalen Bedingungen der Kinderbetreuung. „Wer will, dass sich Fachkräfte anwerben lassen und junge Familien nicht abwandern, der muss auch für ein passgenaues Kinderbetreuungsangebot sorgen“, verlangte die engagierte Sozialpolitikerin. Sie verwies auf die vom Kreistag beschlossene Sozialraumanalyse, aus der in Kooperation mit den Städten und Gemeinden ein gemeinsamer Handlungsrahmen erarbeitet werden müsse, um Betreuungsangebote zu verbessern. Ebenso gelte es, in enger Abstimmung zwischen BGLW, Landkreis und Kommunen auszuloten, wo und wie bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann.

Kreisrat Hans Metzenleitner wusste auch am Beispiel der Kliniken im Landkreis zu berichten, wie dringend es ist, mehr Wohnraum vorzuhalten, um den in den kommenden Jahren eklatant ansteigenden Fachkräftemangel im Pflegebereich zu begegnen. „Ohne zusätzlichen Wohnraum gefährden wir den Wirtschaftsstandort BGL!“ warnte er und forderte ein noch weit engeres Zusammenrücken des Landkreises zur Bewältigung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen. "Mit unserem Wahlkampfmotto ‘Zsamhoitn‘ haben wir ‚Gemeinsam stark‘ im Jahre 2020 fortgeschrieben. Mehr Zusammenhalt für gemeinsame Erfolge braucht das Berchtesgadener Land gerade jetzt dringend - nicht nur im Bereich der Wirtschaftsförderung", so der SPD-Fraktionschef Roman Niederberger.

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