Verkehrswende in Oberbayern erst in Ansätzen sichtbar: SPD BGL für bessere öffentliche Verkehrsmittel und Radwege

Machen sich für ein besseres Angebot für Radler und ÖPNV-Benutzer im Landkreis stark: Landratskandidat Roman Niederberger und die stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Susanne Aigner.

10. Juli 2019

Anfang des Jahres wurde eine vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebene Studie „Mobilität in Deutschland“ vorgestellt, bei deren Erstellung in Bayern über 100.000 Personen zu ihren Verkehrsgewohnheiten befragt wurden. Nachdem der SPD-Landtagsabgeordnete Markus Rinderspacher der heimischen SPD die Auswertungen für Oberbayern zur Verfügung gestellt hat, beschäftigte sich vor kurzem der SPD-Kreisverband bei einem Treffen im Pidinger Haus der Vereine mit Ergebnissen und Trends der Studie. Fazit: Die Verkehrswende ist in Ansätzen sichtbar, braucht aber vor allem in ländlichen Regionen noch deutlich attraktivere Angebote für Radfahrer und Benutzer der öffentlichen Verkehrsmittel.

„Obwohl sowohl der Radverkehr als auch die öffentlichen Verkehrsmittel in Bayern ihren Anteil steigern konnten, bleibt das Auto vor allem in ländlich geprägten Regionen immer noch mit Abstand das am meisten genutzte Verkehrsmittel“, zitierte der SPD-Kreisvorsitzende und Landratskandidat Roman Niederberger aus der Studie, zu der ab sofort auch ein Link auf der Internetseite www.spd-bgl.de zu finden ist. Vor allem bei älteren Menschen steigt der Anteil der Automobilität noch weiter an. Als klare Aufgabe auch für die Kommunalpolitik sah die Laufener Stadträtin und stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Susanne Aigner die Tatsache, dass in Bayern über 80 Prozent der Befragten der Aussage „Ich fahre im Alltag gerne Auto“ zustimmen und immerhin 75 Prozent gerne oder sehr gerne mit dem Fahrrad fahren, während nur ein Drittel gerne mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist.

Allein in Oberbayern liegt dieser Wert aufgrund der Ergebnisse in München deutlich höher: hier sind immerhin 58 Prozent gerne mit den „Öffis“ unterwegs. "Gerade jetzt sei die Chance für eine Verkehrswende so günstig wie nie angesichts der aktuellen Diskussionen über den Klimaschutz.

Je besser das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel und je besser die Infrastruktur für Radfahrer gestaltet ist, umso höher ist laut der Studie die Zufriedenheit mit diesen Verkehrsmitteln und auch deren Nutzung. „Gerade für das Berchtesgadener Land als ländlich geprägter Landkreis ist damit die notwendige Weichenstellung klar: mehr Haltestellen, dichtere Fahrpläne und ein einheitliches Tarifsystem für Bus und Bahn“, zeigte sich der Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Hans Metzenleitner überzeugt.

Auch beim Radverkehr gebe es erheblichen Nachholbedarf, waren sich die heimischen Sozialdemokraten einig. Der im Mobilitätskonzept für den Landkreis vorgeschlagene schnelle Radweg zwischen Freilassing und Bad Reichenhall sei auf alle Fälle ein wichtiger Schritt nach vorn. Auch angesichts des rasant steigenden Anteils von Elektrofahrrädern solle aber mittelfristig auf alle Fälle eine schnelle und sichere Radverbindung durch den gesamten Landkreis von Laufen bis an den Königssee geschaffen werden, forderte Roman Niederberger. Hans Metzenleitner wies auf einen umfassenden Antrag zur Förderung des Radverkehrs hin, den die SPD-Fraktion im Bischofswieser Gemeinderat eingebracht hat.

Eine bessere Beschilderung der Radwegverbindungen im Landkreis könne nicht nur im touristischen Bereich dazu beitragen, die Radnutzung einfacher und sicherer zu gestalten. Auch bei der Schaffung von sicheren und modernen Stellplätzen für Fahrräder an Bahnhöfen und großen Bushaltestellen gebe es noch viel zu tun.

In den nächsten Monaten soll es noch eine genauere Analyse zu den Ergebnissen der Verkehrsuntersuchung für die bayerischen Regionen geben. Diese sollen dann auch in die Diskussion der SPD Berchtesgadener Land über ihr Programm für die Kommunalwahl einfließen, wurde zum Abschluss des Treffens beschlossen.

Mobilität in Deutschland - Kurzreport Bayern (PDF, 1,11 MB)